Wir führen mit mehreren Ländern bilaterale Austauschprogramme zu jugend-relevanten Themen durch. Eingeladen sind Fachkräfte der Jugendhilfe und Journalist*innen.
Gleichzeitig organisieren wir aber auch Pressereisen rund ums Thema Jugend.
Ägypten
Ägypten gilt seit vielen Jahren als Garant für Frieden und Stabilität in der unruhigen Region des Nahen Ostens. Das ist in den letzten Jahren zunehmend schwierig geworden, da nach zwei Revolutionen des „arabischen Frühlings“, ein autokratische Regierung, wirtschaftliche Notlagen und kriegerische Spannungen in den Nachbarländern das Land selbst vor ständig neuen Herausforderungen steht.
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation, dem Ministerium für Jugend und Sport der Arabischen Republik Ägypten, beleuchten wir in unseren Programmen die Situation der Jugend im Land. Jugendförderung zählt zu einer der großen nationalen Aufgaben – kein Wunder, denn mehr als die Hälfte der Einwohner Ägyptens sind Jugendliche.
Israel
Israel zählt nicht nur als Konsequenz aus dem Holocaust zu den wichtigen Partnerländern Europas. Auch wenn die dauerhaften Konflikte mit den direkten Nachbarn Palästina und Libanon für viele Deutsche schwer nachvollziehbar sind: Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und verdient unsere volle Aufmerksamkeit.
Unsere Partnerorganisation ist die Israel Communication Association (ISCA). Die NGO vereint als professioneller und gemeinnütziger Verband israelische Forscher, Dozenten und Lehrer für Kommunikation und Medienkompetenz. Gemeinsam mit der ISCA erkunden wir die israelischen Jugendszenen und erfahren, was wir als Deutsche von der israelischen Jugend und Jugendhilfe lernen können.
Belarus
Ja, Belarus – oder wie viele immer noch sagen: Weißrussland – gilt als „die letzte Diktatur Europas“. Diese Reduzierung auf das politische System wird der Lebensvielfalt des Landes allerdings kaum gerecht. Und die Jugend lebt und liebt eh so ähnlich wie die im restlichen Europa – nur beginnt dort meist alles früher: Studium, Ehe, Familie. Und die Flexibilität ist eingeschränkter.
Wie sich das im Alltag junger Menschen ausdrückt, das erkunden wir mit Hilfe unserer Partnerorganisation, der Belarusian Association of UNESCO Clubs (BelaUN). Der Verein wurde 1989 gegründet und 1991 durch die Regierung anerkannt. Ebenfalls seit 1991 ist BelaUN offizielles und voll stimmberechtigtes Mitglied in der Weltvereinigung der UNESCO-Vereinigungen. BelaUN zählt über 70 UNESCO-Mitgliedsclubs, die Erziehungs- und Trainingsprogramme zu UNESCO-Themen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder organisieren. Hinzukommen nationale und internationale Austauschprogramme für alle Altersklassen zu wissenschaftlichen und kulturellen Themen, die Verbreitung von UNESCO-Themen und der Aufbau von lokalen UNESCO-Clubs in ganz Belarus.
Griechenland
Unser Blick auf Griechenland ist von Sonne, Strand und Meer dominiert. Aber dieses unglaublich kultururreiche Volk musste in den letzten Jahren durch die Folgend der Wirtschaftskrise eine bittere Zeit durchleben. Eine extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit trübt den „typisch griechischen“ Optimismus und knebelt Entwicklungen. Andererseits macht Not erfinderisch, und so haben sich in den letzten Jahren viele Nischenkulturen entwickelt, die wir uns mit unseren Austauschprogrammen näher anschauen.
Dabei helfen uns die engagierten Partner in der Filoxenia – Intercultural-Environmental Organisation. Der Verein mit Sitz in Kryoneri, Korinth auf dem Peloponnes ist ein außergewöhnliches Konstrukt in Griechenland, denn Vereine sind eine Seltenheit. Man organisiert sich zwar oft lokal und regional aber selten überregional. Und wenn man sich organisiert, dann meist ohne Unterstützung von lokalen oder nationalen Regierungen und Institutionen – die Führung des Gemeinwesens durch staatliche Einrichtungen genießt keinen guten Ruf in Griechenland. Aber Filoxenia ist einer von immer mehr Vorreitern, die mit ihrem System auch den deutsch-griechischen Jugendaustausch beleben. Diesen Jugendaustausch begleiten wir seit 2014 mit Rat und Tat und mit dem inzwischen überaus renommierten Blog agorayouth.com. Auf diesem Blog finden sich Infos, Adressen, Fördermöglichkeiten und natürlich sehr, sehr viele Informationen rund um den bilateralen Austausch.
Nordmazedonien
Das Land tut sich auch ein Vierteljahrhundert nach der Unabhängigkeit vom ehemaligen Jugoslawien noch schwer mit einer schnellen Entwicklung. Das liegt zum einen am Damoklesschwert ethnischer Konflikte zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen aus Mazedoniern, Albanern, Türken und Bosniaken. Das liegt aber auch am fehlenden Willen der EU, dem Land endlich den lang ersehnten Beitritt in die Gemeinschaft zu ermöglichen. Dabei sind gerade junge Menschen schon längst auf dem Weg nach Europa – leider oft im wahrsten Sinne des Wortes, was zu einem Ausbluten des Landes durch kreative und kluge Köpfe führt.
Dagegen stemmen sich Organisationen wie unsere Partner in der Youth Alliance Krusevo. Die NGO nennt sich selbst „das Epizentrum progressiver junger Menschen, die in sozialen Herausforderungen die Chancen auf Veränderungen sehen.“ 1999 in der Stadt Krusevo gegründet, hat die YAK heute Mitglieder im Alter von 15 bis 35 Jahren: Junge Menschen aller Gesellschaftsschichten, die an Integrationsprozess in die EU interessiert sind. Ein Verein von jungen Leuten für junge Leute mit dem gemeinsamen Slogan: „Sei die Stimme – nicht das Echo!“ Perfekt also, um uns bei den gemeinsamen Programmen das Land und seine Jugendszenen zu erklären.
Portugal
Portugal steht – wie Griechenland – für die soziale Katastrophe, die die Weltwirtschaftskrise 2008 in manchen Ländern ausgelöst hat. Besonders hart getroffen hat diese Entwicklung die Jugend. Unzählige junge Menschen, viele von ihnen erstklassig ausgebildet, fristen ein Dasein in Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Gelegenheitsjobs, ein exzessiv ausgenutzter Billiglohnsektor und oft als einziger Ausweg die Emigration in ein reicheres Land sind das, was den jungen Menschen in Portugal bleibt. Aber wie überall, wo die Krise besonders hart zugeschlagen hat, sprießen auch Projekte, die Hoffnung machen und neue Wege offenbaren. Ganz wichtig für junge Portugiesinnen und Portugiesen ist natürlich die Bereitschaft zur Mobilität.
Womit wir schon bei unserer Partnerorganisation wären: Movijovem betreibt ein kleines Netz aus Jugendherbergen. Die NGO will damit allen jungen Menschen in Portugal ein sicheres, wirtschaftliches und komfortables touristisches Unterkunftsnetz zur Verfügung stellen, das aus sozialen und kulturellen Interaktions- und Austauschräumen besteht und sie mit Mobilitätsinstrumenten verbindet. Movijovem ist also bestens vernetzt und ermöglicht uns damit während der Austauschprogramme die perfekten Einblicke in Jugendszenen des Landes.
Alle unsere bilateralen Info-Programme werden über den Kinder- und Jugendplan des Bundes im Bundesfamilienministerium gefördert.