Fertig mit der Schule? Ab ins Ausland!

Mrz 16, 2023 | Berichte, Unkategorisiert

Merle Klingenberg zeigt unterschiedliche Möglichkeiten von geförderten Auslandsaufenthalten

Nach dem Schulabschluss zieht es viele junge Menschen erstmal ins Ausland. Ob nur für den Sommer oder gleich für ein ganzes Jahr ist dabei sehr unterschiedlich. So oder so gibt es unendlich viele verschiedene Möglichkeiten, den Auslandsaufenthalt unvergesslich werden zu lassen! Unsere Kollegin Merle Klingenberg stellt die unterschiedlichen Wege vor.

Wenig Zeit? Kein Problem!
Selbst wenn ihr nur wenig Zeit habt und beispielsweise den Abschnitt zwischen Abitur und Ausbildungsstart oder Studium nutzen möchtet, um ins Ausland zu gehen, stehen euch viele Optionen offen.

Sprachen lernen im Ausland
Für diejenigen, die ihre freie Zeit nutzen möchten, um die eigenen Sprachkenntnisse aufzubessern, könnte ein Sprachkurs im Ausland infrage kommen. Nirgendwo lässt sich eine Sprache so gut lernen, wie dort, wo sie gesprochen und gelebt wird. Und gleichzeitig lernt ihr auch noch ein neues Land und eine neue Kultur kennen.

Freiwilliges Engagement trotz wenig Zeit?
Wer sich in seiner kurzen Zeit im Ausland lieber engagieren möchte, sollte sich mal nach internationalen Workcamps umschauen. Dabei handelt es sich um einen Kurzzeitfreiwilligendienst, bei welchem ihr mit einem Team von 10 bis 20 jungen Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern für zwei bis vier Wochen zusammenlebt und gemeinsam an einem gemeinnützigen Projekt arbeitet. Ihr habt hierbei die Möglichkeit, euch im sozialen, ökologischen, handwerklichen oder kulturellen Bereich zu engagieren. Auch wenn ihr nur wenig Zeit zur Verfügung habt, erhaltet ihr dabei die Möglichkeit, in die Freiwilligenarbeit hinein zu schnuppern, grundlegende Kenntnisse über einen bestimmten Arbeitsbereich zu lernen, junge Menschen aus aller Welt zu treffen und eine neue Kultur kennenzulernen.

Merle Klingenberg unterwegs.
Foto: privat

Mit dem Zug durch Europa
Wer für sich entscheidet, dass er in der kurzen Zeit lieber nur reisen statt arbeiten möchte, könnte darüber nachdenken, Europa mit dem Zug zu erkunden. Besonders unkompliziert geht das mit dem Interrailticket, einer Zugfahrkarte zu einem Pauschalpreis, mit der ihr über einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt viele Züge im eu-ropäischen Eisenbahnnetz nutzen könnt. Beim Interrail-Ticket gibt es zwei verschiedene Pässe. Je nachdem, ob ihr in eurer ausgewählten Reisezeit möglichst viele verschiedene Länder bereisen oder eines genauer erkunden wollt, wählt ihr euer Ticket. Möchtet ihr mehrere Orte in Europa erkunden und dabei der Umwelt zuliebe aufs Fliegen verzichten, ist das Interrail-Ticket eine lohnenswerte Alternative! Hier erfahrt ihr noch mehr über das Interrailticket.

Für die Jugend hat sich die EU dabei eine Besonderheit überlegt. Bei dem Wettbewerb DiscoverEU können 18-Jährige EU-Bewohner*innen ein solches Interrailticket für eine bis zu vierwöchige flexible Reise durch Europa gewinnen und haben so die Gelegenheit, mehr über unseren Kontinent zu lernen. Jedes Jahr gibt es zwei Bewerbungsphasen bei denen jeweils 35.000 Tickets verlost werden.

Wenn ihr ausgewählt werdet, könnt ihr bis zu 30 Tage durch Europa reisen und an 7 Tagen eurer Wahl unbegrenzt die Züge nutzen. Ich hatte im Sommer 2022 selbst das Glück, eines dieser Tickets zu gewinnen und bin damit nach Budapest, Wien, Bratislava, Prag, Kopenhagen, Malmö und Trelleborg gereist. Ich habe nicht nur unglaublich viel gesehen, sondern auch sehr gutes Essen probiert, neue Leute kennengelernt und einen Einblick in fremde Kulturen erhalten. Es war eine unvergessliche Zeit und ich kann allen 18-Jährigen nur empfehlen, sich auf ein DiscoverEU-Ticket zu bewerben!

Arbeiten und Reisen vermischen? Das geht!
Wer das Arbeiten mit dem Reisen verbinden möchte, kann sich auch für Work and Travel entscheiden. Dies ist eine Mischform aus Jobben und Reisen, bei der ihr mit Aushilfsjobs eure Reisekasse aufbessern könnt. Oft arbeitet ihr allerdings auch für Kost und Logis und reist so von Ort zu Ort und von Job zu Job. Typische Tätigkeiten sind beispielsweise Kellnern, die Mitarbeit in Cafés und Hotels, administrative Tätigkeiten sowie Jobs in der Landwirtschaft und auf Farmen. Da ihr nicht an einen festen Job gebunden seid, könnt ihr nach Lust und Laune euren Aufenthaltsort wechseln.

Farmleben in anderen Ländern
Ähnlich wie Work and Travel ist das WWOOFing. WWOOF steht für „World Wide Opportunities on Organic Farms“ und meint die freiwillige Mitarbeit auf ökologischen Höfen und Farmen gegen eine kostenlose Unterkunft und Verpflegung. Auch hier kümmert ihr euch selbst um eure Arbeitsorte und könnt so ent-scheiden, wann ihr wo, für wie lange bleibt. Durch die Hilfe auf der Farm lernt ihr mehr über Nachhaltigkeit und das Landleben in anderen Ländern und sammelt so einmalige Erfahrungen.

Mehr Zeit? Umso besser!
Wer mehr Zeit hat und beispielsweise gleich ein ganzes Jahr für einen Auslandsaufenthalt einplant, kann sich überlegen, ob er nur umherreisen oder sich auch im Ausland engagieren möchte. Dies geht beispielsweise in einem Freiwilligenprojekt, als Au-pair oder in einem Praktikum im Ausland.

Familienunterstützung
Bei einem Au-pair lebt ihr in einer Gastfamilie, betreut die Kinder der Familie und helft bei der Hausarbeit. So lernt ihr das Familienleben in einem anderen Land kennen und verbessert außerdem eure Sprachkenntnisse. Im Austausch zu euren Leistungen erhaltet ihr Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld. In der Regel ist die Tätigkeit als Au-pair für sechs bis zwölf Monate möglich.

Angelehnt an das Au-pair ist das Demi-Pair. Hier seid ihr nur halbtags in der Gastfamilie und kümmert euch in der ersten Tageshälfte um die Aufgaben im Haushalt und um die Kinderbetreuung. In der zweiten Tageshälfte besucht ihr dahingegen einen Intensivsprachkurs an einer Sprachschule oder Universität und lernt so in kurzer Zeit effektiv die Sprache des Gastlandes.

Freiwilliges Engagement
Wer für sich entscheidet, dass Haushalt und Kinderbetreuung nicht infrage kommt, kann auch einen Freiwilligendienst im Ausland machen. Weltweit gibt es ganz viele unterschiedliche, ehrenamtliche Projekte. Ob Tätigkeiten in der Kinderbetreuung, Umwelt- und Artenschutz, infrastrukturelle Baumaßnahmen, Arbeit in Krankenhäusern oder Unterstützung von Lehrkräften, für jeden ist etwas dabei. Freiwilligenprojekte starten in der Regel bei einer Dauer von einem Monat bis hin zu einem Jahr. Es gibt viele verschiedene Anbieter, welche Freiwilligenprojekte vermitteln. So beispielsweise das Europäische Solidaritätskorps, das internationale Bildungsprogramm der Deutschen UNESCO-Kommission kulturweit, die Austauschorganisation Experiment-EV oder der Internationale Jugendfreiwilligendienst IJFD.

Berufserfahrung im Ausland
Neben dem Freiwilligendienst gibt es auch andere Möglichkeiten, Arbeitserfahrungen im Ausland zu sammeln. So beispielsweise beim Praktikum im Ausland. Hier stehen euch sehr viele Optionen offen. Die Auswahl des Landes, der Arbeitsort, die Dauer – all diese Entscheidungen könnt ihr frei treffen. Es gibt auch einige Programme, welche diesen Aufenthalt finanziell fördern.

Fazit
Auch mit wenig Zeit ist es möglich, unvergessliche Erinnerungen im Ausland zu sammeln. Und wenn ihr mehr Zeit habt, ist das umso besser! Selbst mit wenig Geld lässt sich schon viel aus einem Auslandsaufenthalt machen! Bei einem geförderten Freiwilligenprojekt fallen beispielsweise nur die Reisekosten an, alles andere übernehmen die Entsendeorganisation und die Einsatzstelle vor Ort. Und auch sonst gibt es heutzutage viele Initiativen und Stipendien, welche einen Auslandsaufenthalt fördern. Mit etwas Recherche und Vorbereitungszeit kann sich also jede*r für seine individuelle, einmalige Zeit im Ausland bereit machen!

Wenn ihr noch unsicher seid, was ihr machen wollt, dann nehmt doch das kostenlose Beratungsangebot von Eurodesk wahr.

Text: Merle Klingenberg
Beitragsfoto: jk auf unsplash

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